
25. Sonntag im Jahreskreis C – Geld regiert die Welt (22.9.2019)
Schriftstellen:
Erste Lesung: Am 8,4-7
Zweite Lesung: 1 Tim 2,1-8
Evangelium: Lk 16,10-13
War das Evangelium je passender als zu unserer heutigen Zeit, in der sich sogar die Politik vor der Wirtschaft und dem Geld beugen muß? Offensichtlich geht es nur noch um Gewinnmaximierung; denn in allen möglichen Bereichen heißt es, von Jahr zu Jahr größere Gewinne zu erzielen.
Kann das gut gehen? Vermutlich nicht! Die bisherigen Finanzkrisen haben es bereits gezeigt, dennoch versucht man, uns stetig zu beruhigen. Immer wieder bewahrheitet sich die Redewendung: „Wenn es dem Esel zu gut geht, dann geht er aufs Eis.“ Wenn man das Dilemma jedoch aus der Weltperspektive betrachtet, jammern wir auf sehr hohem Niveau.
„Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.“ (Mt. 6,24) Die Große Theresia von Avila (1515-1582) sagt: „Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt.“
Daher verlangen diejenigen, die sowieso schon viel haben, immer noch mehr. Aber wirklich glücklich werden sie nicht. Was wirklich glücklich macht, ist mit Geld nicht zu erwerben. Liebe und Freundschaft kann man in keinem Geschäft kaufen. Alte Menschen, zu denen auch ich gehöre, erinnern sich noch, wie es im Krieg und vor allem in den Nachkriegsjahren war, als es nichts zu kaufen gab und der Schwarzhandel blühte. Ich meine, ich sei damals zufriedener gewesen und die Solidarität unter den Menschen größer, weil alle nichts hatten. Wie sehr habe ich als Kind den Riegel Schokolade geschätzt, und wie gedankenlos möchte ich heute, wenn ich mich nicht beherrsche, eine ganze Tafel „verschnuppen".
Was aber bedeutet es, Gott zu dienen? Wollen wir überhaupt jemandem dienen?
Wir müssen anerkennen, daß wir Geschöpfe sind und uns auch entsprechend verhalten. Statt dessen wollen wir selbst Schöpfer sein. Aber das gelingt nicht so recht, da geht vieles schief.
Vor allem das Alter läßt uns spüren, daß wir nicht mehr so „fit wie ein Turnschuh“ sind.
Gelassenheit ist angesagt!!!