
7.12.2018
Advent ist die Zeit des wachsenden Lichtes – auch in mir?
Ein Heiliger ist ein Sünder, der immer wieder neu anfängt
Der entscheidende Gegensatz zum Bösen ist nicht die Regeltreue, sondern die Liebe. „Moral überzieht den Menschen mit einem Schutzschild gegen die Gnade.“ (Charles Péguy 1873-1914)
Im Bußsakrament geht es nicht um Anklage, sondern um Befreiung des Menschen von allem, was ihn nicht zu der Freiheit und Fülle des Lebens kommen läßt.
Sündigen heißt, sich Gott verweigern und damit dem Nächsten und sich selbst. So gerät der Sünder in die Absonderung. Diese kann Gott aber aufheben, wenn der Sünder sich aufmacht wie der verlorene Sohn (vgl. Lk 15,11.32). An diesem Gleichnis wird deutlich, daß Gott die Absonderung respektiert, den Sünder aber nicht aus dem Blick verliert.
In Jesus begegnet uns Gottes verzeihende Liebe. Jesus zitiert nicht zuerst das Gesetz, sondern schaut auf die Situation. Er hebt die Aussonderung auf, schenkt Nähe, berührt und faßt an. Er möchte, daß der Sünder die Blickrichtung ändert und führt ihn dadurch auch wieder zurück in die Gemeinschaft.
Soll sich bei mir wirklich etwas ändern?
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CHRIST IN DER GEGENWART vom 2. Dezember 2018 weist unter der Rubrik DER KOMMENTAR mit dem Titel „Rabatt“ auf den Kaufrausch vor Weihnachten hin, nicht selten hervorgerufen durch die verlockende Verheißung „Rabatte!“ So beginnt der Advent mit zahlreichen Nachlässen.
In der Zeit der Buße und der damit verbundenen Sündenvergebung gibt es eine Art „Löserabatt“, den wir unverdienterweise als Geschenk empfangen. Anstatt uns im Advent nur auf Ruhe, Besinnung und Warten zu beschränken, wäre es sinnvoll, in unserem Umfeld Vergebung und Verzeihung zu gewähren.