
23.8.2022
Älter oder Alt?
Jeder will alt werden, aber niemand will es sein. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Altern und dem Älterwerden. Es beschäftigt uns die Frage, was bleibt von uns übrig. Aber es ist unmöglich, keine Spuren zu hinterlassen. Etwas von uns wird bleiben. Von den meisten Spuren aber wird man selbst nie etwas erfahren. Welcher Lehrer erfährt schon, wie er den Weg seiner Schüler beeinflußt hat?
Altwerden bedeutet, die Chance zu erkennen und zu nutzen, das Unabwendbare so begrenzt wie möglich zu halten und den Rest ertragen zu lernen.
Altern ist kein Abbau von Fähigkeiten, sondern eine Umstrukturierung.
Der Sinn des Daseins liegt nicht in der Verlängerung des eigenen Lebens, sondern in der Rückkehr zu den Ahnen.
Nicht alle älteren Erwachsenen fühlen sich alt. Manche hält selbst der körperliche Rückgang nie auf.
Bei anderen ändert sich mit dem Älterwerden nichts. Wahrscheinlich kommt man seinem wahren Selbst näher, wenn man älter wird; denn möglicherweise hat man zu diesem Zeitpunkt nicht mehr die Energie, zu verbergen, wer man wirklich ist.
Menschen, die ihre Interessen auch im Alter beibehalten und mit anderen teilen, bleiben erfahrungsgemäß länger jung. Die Art der Lebensgestaltung zeigt den Unterschied zwischen Altern und Älterwerden.
Es gibt gute Strategien, seine Neigungen und Vorlieben beizubehalten, unabhängig vom Alter, indem man zum Beispiel motivierende und begeisternde Aktivitäten wählt, seine Kreativität walten läßt, Pläne schmiedet, dem Tag eine Struktur gibt und Aufgaben übernimmt. Anderen zu helfen, gibt dem Leben einen besonderen Sinn; denn es steigert das Selbstwertgefühl, jemandem hilfreich zur Seite zu stehen.
Jugend und Alter sind nicht nach Lebensjahren zu messen, es sind Lebenserfahrungen und Einstellungen zum Leben, die das Alter prägen.