5.6.2021

Anfang und Ende

Zur Polarität des Lebens gehören Anfang und Ende. Es mag sein, daß der Anfang einen Zauber in sich birgt, das Ende aber schrecklich ist. Kann es aber nicht auch umgekehrt sein?

Anfang und Ende gibt es erst mit der Schöpfung. Aber da Leben ein Prozeß ist, stellen Anfang und Ende Übergänge dar. Alles befindet sich immer in Verwandlung. Anfang und Ende sind nur in Raum und Zeit zu erfassen; Ewigkeit aber hat weder Raum noch Zeit und ist deswegen ohne Anfang und Ende.

Unser Leben ist bürokratisch durch einen radikalen Anfang mit der Geburtsurkunde, und ein rigoroses Ende mit dem Totenschein definiert. Aber für uns persönlich ist weder der Anfang (Empfängnis) noch das Ende (Tod) bestimmbar. Während Empfängnis und Geburt für uns unbewußt bleiben, haben sehr viele Menschen Angst vor dem Sterben, dieses aber läßt sich beeinflussen. Man könnte die Geburt auch als Verlassen des Jenseits und den Tod als Rückkehr in das Jenseits betrachten.

Jesus, der als Gottessohn aus der Ewigkeit zu uns in die Zeit kommt, ist deswegen A und O, Alpha und Omega (Α und Ω).

Mit der Polarität der Schöpfung hängt die Ambivalenz der Dinge zusammen, sie sind immer sowohl – als-auch. Das bringen folgende Sprichwörter gut zum Ausdruck: „Allem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – „Aller Anfang ist schwer“. Nicht selten wird das Ende herbeigesehnt, aber auch gefürchtet. Man kann auch mit dem Anfang das Ende im Blick haben, so heißt es zum Beispiel: „Das ist der Anfang vom Ende“.

Siehe auch Impuls vom 4. Juni 2021 – Was ist der Anfang von allem?

und

Themenfeld „Anfang“.