Aschermittwoch, 26. Februar 2020

„Verbrenn, was du angebetet hast und bete an, was du verbrannt hast!“ Dieses Wort mag so oder ähnlich bei mancher Bekehrung gesagt worden sein. Verbrennen ist ein Akt der Verwandlung. Asche ist das, was bleibt, wenn alles Vergängli­che durch das Feuer geläutert ist. Das Aschenkreuz soll uns nicht nur an un­sere Vergänglichkeit erinnern, sondern auch an das, was bleibt, wenn wir in der Liebe Gottes geläutert sind.

Neben dem spirituellen Aspekt sollten wir uns auch der rein praktischen und nützlichen Seite der Asche bewußt sein. Früher reinigte man zum Beispiel Silber mit Zigarrenasche und benutzte Asche zum Streuen vereister Wege. In der Wüste streute man Asche zum Schutz vor Schlangen um die Zelte.

Aschermittwoch in Billerbeck

Einleitung

Wir leben in einer Zeit der Gleichzeitigkeit. Alles scheint zu jeder Zeit möglich: Weihnachtsgebäck im August, Erdbeeren zu Weihnachten.

Wie soll uns da bewußt werden, welcher Übergang Aschermittwoch sein will: Der Wechsel vom Chaos des Karnevals in die Geordnetheit unseres normalen Lebens.

Alles hat seine Zeit. Heute beginnt die Zeit der „Metanoia“, der inneren Buße, der Umkehr.

Neben dem spirituellen Aspekt, sollten wir uns auch der rein praktischen und nützlichen Seite der Asche bewußt sein. Früher reinigte man zum Beispiel Silber mit Zigarrenasche und benutzte Asche zum Streuen vereister Wege. In der Wüste streute man Asche zum Schutz vor Schlangen um die Zelte.

Predigt

Bekehrung wird in der Regel als Umkehr verstanden: Zurück auf den rechten Weg, von dem wir abgewichen sein. Zurück in den Rahmen, aus dem wir ausgebrochen sind.

Wir dürfen es auch anders verstehen: Das griechische Wort „metanoiete“ bedeutet: „Wandelt euch durch ein neues Denken!“ Laß euch etwas Neues einfallen, macht nicht immer die gleichen Fehler. Macht neue Fehler und lernt daraus.

Ein Arzt erzählte mir, einer Helferin, die dreimal denselben Fehler gemacht hatte, habe er gesagt: „Das ist doch langweilig, machen Sie doch mal einen neuen Fehler und lernen daraus!“

Bestimmt kennen Sie die beiden Kölschen Originale Tünnes und Schäl. Tünnes stellt Schäl seine Frau vor: „Ist die nicht schön?“ Schäl: „Nein, die ist potthäßlich.“ Tünnes: „Die hat aber innere Werte.“ Schäl: „Dann laß sie wenden ...“ Sie merken gleich: Die eigentliche Pointe liegt nicht in dem leicht frauenfeindlichen Humor. Es geht um das Körnchen Wahrheit in Schäls Antwort „Laß sie wenden!“

Da kann einem das Lachen schnell vergehen. Vor einer solchen Wendung, da fürchten wir uns. Denn anders als bei Schäls Frau stimmt bei uns die Fassade. Wir beherrschen unsere Rollen. Wir tragen oft einstudierte Masken. Und nun die Wendung! Fastenzeit, Wendezeit!

Was wird wohl zutage treten, wenn wir das Innere nach außen kehren? Vielleicht haben sich ja einige zu Fastnachten verkleidet und sich dabei gewendet: Die sanfte Sekretärin wurde zur Katze mit kralligen Pfoten, der impotente Mann trug als Cowboy vier Pistolen: zwei in der Hand und zwei im Halfter.

Laßt euch wenden! Metanoiete! Laßt euch wandeln durch ein neues Denken.

Nach uraltem Brauch wird uns ein Kreuz mit Asche auf die Stirn gezeichnet. Wenn wir an Asche denken, denken wir vor allem an Vergänglichkeit. Daran erinnert auch der Spruch bei der Bezei­chnung mit Asche: „Bedenke, daß du Staub bist und wieder zum Staub zurück­kehren wirst.“

Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Der Staub erinnert auch an unseren geheimnisvollen Ursprung: Wir alle sind Sternenstaub. Wir alle tragen eine kosmische Spur in uns, die uns mit dem Universum verbindet. Darum ist das Aschenkreuz ein heilsames Wendezeichen, das uns alle vor die Frage stellt: Woher kommen wir? Was also ist der Sinn meines Lebens? Wohin gehen wir?

Vor einer solchen Wendung fürchten wir uns; denn bei uns stimmt die Fassade. Wir beherrschen unsere Rollen und tragen oft einstudierte Masken. Und nun die Wendung! Fastenzeit, Wendezeit!

Was wird wohl zutage treten, wenn wir das Innere nach außen kehren? Vielleicht habe sich ja einige zu Fastnacht verkleidet und sich dabei gewendet: Die sanfte Sekretärin wurde zur Katze mit kralligen Pfoten, der impotente Mann trug als Cowboy vier Pistolen, zwei in der Hand und zwei im Halfter.

Laßt euch wenden! Metanoiete! Laßt euch wandeln durch ein neues Denken.

Als Zeichen unserer Bereitschaft lassen wir uns nach uraltem Brauch ein Kreuz mit Asche auf die Stirn zeichnen. Bei dem Wort „Asche“ denken wir vor allem an Vergänglichkeit. Während wir das Aschenkreuz empfangen, hören wir die Worte: „Bedenke, daß du Staub bist und wieder zum Staub zurück­kehren wirst!“

Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Der Staub erinnert auch an unseren geheimnisvollen Ursprung: Wir alle sind Sternenstaub und tragen eine kosmische Spur in uns, die uns mit dem Universum verbindet. Asche ist durch Feuer hindurchgegangen und kann durch nichts mehr zerstört werden, also ein Zeichen für Unvergänglichkeit. Das Aschenkreuz ist ein heilsames Wendezeichen. Am Aschermittwoch ist also nicht alles vorbei, sondern es beginnen Besinnung und entsprechendes Handeln; denn das Aschenkreuz stellt uns als heilsames Wendezeichen vor die Fragen: „Woher kommen wir? Worin besteht der Sinn unseres Lebens? Wohin gehen wir?“