
4.8.2023
Aufmerksamkeit
Im Vergleich zu früher strömt heute durch die mediale Welt eine Fülle von Informationen auf uns ein. Wir leben in einer Reizüberflutung vor allem für Augen und Ohren. Daher fällt es uns schwer, uns intensiv auf eine einzige Sache zu konzentrieren.
Der Sozialwissenschaftler Herbert Alexander Simon (1916-2001) formulierte: „Informationen verbrauchen die Aufmerksamkeit ihrer Empfänger. Folglich erzeugt ein Reichtum an Informationen eine Armut an Aufmerksamkeit." Bezüglich der Informationsflut brauchte es in gewisser Weise ein „Fasten“. Eine weiße Wand in einem Meditationsraum ist kein Zeichen von Verarmung; denn Reduzierung von Gegenständen in einem Raum bedeutet Zentrierung auf das Wesentliche. Der Ruf nach Stille ist dadurch nicht nur ein akustischer, sondern auch ein optischer. Der weiß gestrichene Raum ohne Reizüberflutung für die Augen läßt uns offen sein für das Gottesgeheimnis.
Unsere Wahrnehmung ist keine Abbildung der Welt um uns herum, sondern eine Selektion. Ins Bewußtsein gelangt nur das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. Die Geschichte vom Indianer in der Großstadt endet mit der indianischen Weisheit: