Begriffe in Gegensätze verändern
Namen und Begriffe können zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Bedeutungen haben.
Lange Zeit habe ich im „Gegrüßet seist du Maria“ gebetet: „Du bist gebenedeit unter den Weibern“, und aus der Zauberflöte ist mir im Ohr: „Mann und Weib und Weib und Mann reichen an die Gottheit an.“ Im Laufe der Zeit bekam aber das Wort Weib einen negativen Beigeschmack, und so bete ich heute: „Du bist gebenedeit unter den Frauen.“
In der von Franz von Assisi (1181-1226) in lateinischer Sprache verfaßten Ordensregel lautet der Begriff für „allgemeiner Diener“ „general minister“. Daraus wurden im weltlichen Bereich der „General“ und der „Minister“, Bezeichnungen für Ämter, die im allgemeinen Bewußtsein das genaue Gegenteil dessen beinhalten, was Franziskus wollte.
Diese und viele andere Beispiele zeigen die Spannbreite von Begriffen.