
6.5.2021
Brot für den Tag 101
Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir (Sach 9,9)

Dienstag 15.12.2009
Haben wir noch eine Heilserwartung? Von wem soll das Heil kommen? Etwa von der nächsten Regierung?
Solche Fragen stellte sich Israel nicht. Es erwartete den messianischen König. Diesen sahen die Juden in Jesus; denn er machte sich den Prophetenspruch zu eigen und ritt auf einem Esel in Jerusalem ein, nicht auf einem Pferd. Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist friedfertig, und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers (Mt 21,4f). Jesu Herzensanliegen ist Schalom, aber nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich, sondern auf dieser Grundlage wünscht er Frieden zwischen Gott und den Menschen. Doch die Vollerfüllung steht noch aus bis zu Gottes endzeitlicher Wiederkunft.
Das Lied „Tochter Zion“ singen wir vor allem zu Weihnachten, aber es bleibt nicht bei der ersten Ankunft des Herrn. Wir erwarten seine Wiederkunft am Ende der Zeiten.
Der messianische Friedenskönig hat seinen Sitz in Jerusalem, aber seine Herrschaft ist weltumspannend. Kriegsgerät und Kampfmittel werden vernichtet; denn das Reich des Königs der Zukunft gründet sich nicht auf Macht und Gewalt, sondern auf Gerechtigkeit und bescheidene Hilfsbereitschaft. Die Abrüstung erstreckt sich auf das ganze Reich. Das friedliche Ziel des Herrschers deutet sich durch sein äußeres Auftreten an. Im Unterschied zu anderen Königen und Kriegern der damaligen Zeit zieht er nicht mit Kriegswagen oder Streitrössern ein, sondern auf einem Esel, dem Reittier des gewöhnlichen Mannes und friedlichen Bürgers.
Angeredet ist Zion. Das Los der aus Jerusalem Weggeführten ist schlimmer als das von Menschen, die man in einer leeren Zisterne gefangenhält. Aber sie erhoffen Befreiung im Vertrauen auf die prophetischen Verheißungen.
Was erhoffen wir?