7.5.2021

Brot für den Tag 102

Jesus sagte: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes (Joh 11,4)

Donnerstag 25.2.2010

Tote ins irdische Leben zurückzuholen, sah Jesus nicht als seine vorrangige Aufgabe an. Nur dreimal ist in den Evangelien von Totenerweckungen die Rede: Die Tochter des Jaïrus war gerade gestorben (Mk 5,35–43), der Jüngling von Naïn wurde beerdigt (Lk 7,11–17) und Lazarus lag bereits vier Tage im Grab (Joh 11,17).

Wenn Jesus bei der Erweckung des Lazarus sagt, die Krankheit führe nicht zum Tod, sondern diene der Verherrlichung Gottes, so bedeutet das nicht, daß die Krankheit keinen tödlichen Ausgang hat, sondern weist darauf hin, daß es nicht bei diesem tödlichen Ausgang bleibt, daß also der Tod nicht das Letzte ist. Das ganze Geschehen hat Symbolcharakter und kündigt die eigentliche Verherrlichung Jesu durch Gott in seinem Tod und seiner Auferstehung an. Der Auferweckung des Lazarus folgt Jesus ans Kreuz, der Hohe Rat beschließt, Jesus auf Grund seines Wirkens zu töten. Aber gerade dadurch gelangt Jesus zu seiner endgültigen Verherrlichung.

Der Glaube der Jünger erfährt durch Jesu Handeln eine gewaltige Stärkung. Der Apostel Thomas wendet sich an die Jünger Jesu und fordert sie auf, mit Jesus zu gehen, um gemeinsam mit dem Meister das Todesschicksal zu erleiden.

Haben wir begriffen, daß Leben und Sterben zusammengehören, zwei Seiten einer Medaille sind? Verdrängen wir Sterben und Tod aus unserer Gesellschaft, weil wir leben wollen? Christsein heißt: mit Jesus leben, sterben und auferstehen.

„Keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber: Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn. Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende.“ (Röm 14,7f)

Glauben wir wirklich, daß unser Sterben und unser Tod nicht das Letzte ist?