
11.5.2021
Brot für den Tag 104
Jesus sagte: Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben (Joh 11,25f)

Samstag 27.2.2010
Uns Menschen fällt es schwer zu glauben, daß es etwas gibt, was Leben und Tod umfaßt, etwas, in dem der Gegensatz von Tod und Leben aufgehoben ist. Um dieses EWIGE LEBEN beten wir für die Gestorbenen. Ähnlich ist es mit der Bitte um das EWIGE LICHT. Da geht es um ein Licht, das alle Dunkelheit in sich birgt, und die EWIGE RUHE integriert in sich alle Bewegung.
Wenn Gott ein Zusammenfall der Gegensätze ist, wie Kardinal Nikolaus von Kues es formuliert, dann fallen in ihm auch Tod und Leben zusammen. Wie können wir von Toten sprechen, wenn wir die Gestorbenen meinen. Unserem Glauben entsprechend leben sie mehr als wir, wird doch bei Seligen und Heiligen der Todestag als Geburtstag für den Himmel gefeiert. Wenn wir Gestorbene tot nennen, ist das nur aus unserer Sicht der Fall. Wir trauern, weil uns ein Mensch nicht mehr so nahe ist wie zu seinen Lebzeiten. Wenn wir aber vom Gestorbenen her denken, dann geht es diesem besser als uns. Dann müssen wir einsehen, daß wir noch vor uns haben, was er bereits hinter sich hat.
Es gibt allerdings auch ein Leben vor dem Sterben. Aber nur selten schöpfen wir es aus. „Das kann doch nicht alles gewesen sein. Da muß doch noch Leben ins Leben rein“. formuliert Wolf Biermann (* 1936).
„Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu.“ (Offb 21,3f)
Sind das für uns nur leere Worte oder ist das unser Glaube?
Hiermit endet die Serie „Brot für den Tag“.