11.9.2019

Brot für den Tag 26

Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. (Mt 7,21)

Freitag 11.9.1991

„Herr – Kyrie!“ ist eine uralte Anrufung Jesu; mit dieser Lob­preisung wird Jesus im Gottesdienst angerufen: „Kyrie eleison!“ Aber diesem Bekenntnis der Lippen zu Jesus als dem Herrn muß das Bekenntnis der Taten folgen. Das Tun soll dem Willen des Vaters im Himmel entsprechen. Beim Weltgericht werden wir nicht gefragt, ob wir Worte des Bekenntnisses von uns gegeben haben und Lobpreisungen erklingen ließen, sondern wir werden danach gerichtet, ob wir die Werke der Barmherzigkeit geübt haben (vgl. Mt 25,31-46).

Interessant ist in der Gerichtsszene, daß weder die Guten noch die Bösen wissen, was sie getan haben. Beide fragen: „Wann haben wir dich elend gesehen und haben geholfen, beziehungsweise nicht geholfen?“ Der Herr ist ihnen im Nächsten begegnet.

Es war immer eine Versuchung des Menschen, den Nächsten zu seinem eigenen Heil zu mißbrauchen: Ich helfe dir, damit ich in den Himmel komme.

Bei uns Menschen besteht ein großer Unterschied zwischen un­seren Worten und unseren Taten. Die Worte müssen nicht falsch sein, aber sie sind erst wirkmächtig, wenn sie gedeckt sind durch entsprechende Taten. Schon die Schriftgelehrten und Pharisäer mußten über sich hören, was Jesus über sie sagte: „Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen.“

Wer in den Himmel kommen will, sollte nicht nur ein Hö­rer des Wortes sein und groß reden, sondern ein Täter; denn „es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“ (vgl. Jak 1,22)

Gebet:
Gott, gib mir die Einsicht, deinen Willen zu erkennen und die Kraft, deinen Willen zu tun. Dann kann ich dir auch Lieder des Lobes singen.