
Ramadan
19.9.2019
Brot für den Tag 31
Ist das ein Fasten, wie ich es liebe? (Jes 58,5)

Mittwoch 2.12.1992
Da wollen Menschen Gott suchen und seine Wege erkennen (Vers 2) und sie fasten und kasteien sich, aber Gott scheint es nicht zu bemerken (Vers 3). „Das liegt nicht an Gott", sagt der Prophet; vielmehr liegt es daran, daß das Fasten veräußerlicht ist. Ein solches Fasten ist nicht das, was sich Gott wünscht. Ein Gott wohlgefälliges Fasten wirkt sich aus in tätiger Liebe an den Menschen: Gefangene befreien, Hungrige speisen, Obdachlose aufnehmen und Nackte bekleiden (Vers 6-7).
Auch heute fasten viele Menschen, nur um des Abnehmens willen und veräußerlichen es damit. Es kommt aber darauf an, sein Leben zu ändern, sonst ist nach einigen Wochen das alte Gewicht wieder erreicht, wenn nicht noch Schlimmeres geschehen ist.
Wer fastet, sollte bereit sein, sein Leben zu ändern in seinem Verhältnis zu Gott, in seinem Verhältnis zum Nächsten und zur Schöpfung und in seinem Verhältnis zu sich selbst. Ein solches Fasten ist profan und religiös zugleich. In der alten Kirche wurde es immer im Zusammenhang gesehen mit Gebet und Almosen.
Fasten kann Zeichen der Bußgesinnung sein und der persönlichen Askese; es kann aber auch Bekenntnis zum leidenden und gekreuzigten Herrn sein. Dann hat das Fasten den Aspekt des wirklichen Sterbens und Neuwerdens, des Todes und der Auferstehung mit Christus.
Während das Bußfasten am Aschermittwoch und in der folgenden Fastenzeit geübt wird, ist am Karfreitag das Osterfasten der Gipfel der Vorbereitung auf das Osterfest.
Gebet:
„Gott, durch das Fasten des Leibes unterdrückst du die Sünde, erhebst du den Geist, spendest Tugendkraft und Lohn.“ Schenke uns die Gnade eines rechten Fastens.