
1.10.2019
Brot für den Tag 37
Ich hörte das Rauschen wie die Stimme des Allmächtigen (Ez 1,24)

Dienstag 19.10.1993
Wie sollen wir uns Gott vorstellen in einer Zeit der Demokratien, wo Könige nicht mehr das sind, was sie in Monarchien waren? Früher war es leichter verständlich, Gott mit einem thronenden König zu vergleichen. Schon der bloße Thron ohne den anwesenden König löste Ehrfurcht und Respekt aus. Einen solchen Thronwagen sieht Ezechiel.
Über dem Thron erscheint die Herrlichkeit Gottes. Diese Gotteserscheinung ist ein Mysterium, das sich nicht beschreiben läßt, davon kann man nur andeutungsweise sprechen. Umschlossen ist die Herrlichkeit Gottes von den milden Farben des Regenbogens (vgl. Vers 28). Seit der Sintflut ist der Regenbogen das Zeichen des Bundes Gottes mit den Menschen (vgl. Gen 9,12ff). Der Regenbogen umschließt die Erscheinung des überweltlichen Gottes und bildet gleichsam eine Begrenzung der Machtfülle Gottes gegenüber seiner Schöpfung.
Der Thron ist beweglich, dadurch zeigt sich, daß Jahwe und der Glaube an ihn nicht an den Tempel in Jerusalem gebunden sind. Auch in der Fremde offenbart sich Jahwe und auch in der Fremde kann man ihm dienen; denn Jahwe offenbart sich unter den Verbannten in Babylonien am Fluß Kebar.
Erich von Däniken will in einem solchen Thronwagen das Fahrzeug sehen, mit dem Außerirdische diese Erde besucht haben. Ob das der einzige Erklärungsversuch solcher Texte für uns moderne aufgeklärte Menschen ist, die in das Technische so verliebt sind und selbst ins Weltall eindringen können? Wie vermag sich Gott heute zu zeigen? Wie erfahren wir seine Anwesenheit in unserem Leben?
Gebet:
Gott, du undurchdringliches Geheimnis, laß mich in deinen Spuren dein Wirken in meinem Leben erkennen.