
18.4.2020
Brot für den Tag 63
„Meine Hände sind rein“ (Ps 18,21)

Sonntag 2.2.1997
Die erste Zeile des Liedes und die Worte aus dem Psalmvers klingen zusammen auf in einem Wort, daß Gott für den Tag des Gerichtes in den Mund gelegt wird: „Deine Hände sind rein, aber sie sind leer!“
Liegt aber die Wahrheit nicht darin, daß nur durch Nichtstun die Hände rein bleiben, darin aber die größte Schuld besteht? Wer dagegen etwas tut, macht sich auch die Hände schmutzig, kann sie nicht mehr in Unschuld waschen, wie Pilatus es tut (vgl. Mt 27,24).
Wir können als Christen nicht den Grundsatz dieser Welt übernehmen: „Wer viel macht, macht viele Fehler, wer wenig macht, macht wenige Fehler, wer nichts macht, kann keine Fehler machen, wer keine Fehler macht, wird gelobt und befördert, wer befördert ist, braucht nichts mehr zu machen.“ So sollen und müssen wir uns also die Hände schmutzig machen, wenn sie nicht leer bleiben sollen.
Neben der Sprache ist die Hand unser hervorragendstes Ausdrucksmittel. Sie ist das ausführende Organ unseres Willens und das Mittel für unser Schöpfertum. Die Hand ist unser „sprechendstes“ Glied, mit ihr vollziehen wir die Zeichensprache und bringen Musikinstrumente zum Klingen. Auch die Sprache der Liebe sprechen wir vorwiegend mit den Händen, so sind sie unser wichtigstes „Sexualorgan“. Ein geistig-geistliches Geheimnis der Hand ist das Beten und Segnen.
Auf Grund all dieser Erfahrungen ist sie das älteste Bild für die Wirklichkeit des personalen Gottes. Er hält uns in seinen gütigen Händen.
Gebet:
Heiliger Gott, du hast uns in deine Hand geschrieben. Laß uns bei dir geborgen sein!