
9.5.2020
Brot für den Tag 68
Jesus nahm die fünf Brote und die zwei Fische (Lk 9,16)

Freitag 7.2.1997
Warum hat Jesus den Menschen nicht nur Brot gegeben, sondern auch Fisch? Brot allein hätte gereicht, um sie vor dem Verhungern zu bewahren.
In der Haft bekommt der Gefangene nur Wasser und Brot. Eigentlich soll das eine Strafe sein, im Grunde aber ist es eine Gnade. Wenn zum Beispiel in Gefangenenlagern die Bewacher die Gefangenen nochmals bestrafen wollen, dann geben sie ihnen drei Tage lang nur Schokolade. Was wir aber immer essen können, das ist Brot.
Wir sollen aber nicht nur das Notwendigste zum Leben haben, sondern auch noch etwas für den Genuß und Überfluß. Der Fisch war eigentlich überflüssig, aber Jesus will uns ja nicht nur das Leben bringen, sondern er möchte, daß wir es in Fülle haben. Es geht nicht nur um das reine Überleben.
Die Brotvermehrung deutet man in der Heiligen Schrift – besonders der Evangelist Johannes – auf die Eucharistie hin. Aber diese empfangen wir nicht nur im Brot, sondern auch im Wein. Es geht nicht nur darum, in irgendeiner Materie Jesus gegenwärtig zu wissen, sondern das Mahlhalten mit Jesus soll ein Fest sein, nicht nur eine notwendige Sättigung. So ist es gut, wenn wir Christen heute die heilige Kommunion in den Gestalten von Brot und Wein empfangen. Hier geht es um mehr als nur um eine gültige Kommunion. Es geht um das vollere Zeichen der Gemeinschaft mit Christus.
In der Kelchkommunion ist leichter erkennbar, daß der neue und ewige Bund im Blute des Herrn geschlossen wurde; denn der Kelch erinnert an die Todesangst Jesu sowie an die Öffnung seiner Seite und die Kommunion nicht nur an Ostern, sondern auch an die Endzeit, darüber hinaus erhöht sie den Festcharakter, zu dem auch sonst der Wein gehört.
Gebet:
Heiliger Gott, in den Gestalten von Brot und Wein haben wir Gemeinschaft mit deinem Sohn. Laß uns nie deiner Speise entbehren.