
7.7.2020
Brot für den Tag 74
So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge (Joh 7,43)

Donnerstag 30.7.1998
Jesus ist gekommen, um Spaltungen und Trennungen zu beseitigen. Paulus sagt im Brief an die Epheser: „Er vereinte die beiden Teile (Juden und Heiden) und riß durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder“ (Eph 2,14). Doch kommt es durch ihn auch zu Spaltungen, wenn wir uns entscheiden müssen. Bei Matthäus lesen wir: „Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit dem Vater zu entzweien und die Tochter mit der Mutter ...“ (10,34f).
Es geht darum, in der Entscheidung für Jesus konsequent zu sein, denn da gibt es nur ein Entweder-Oder. In der Wirklichkeit der Schöpfung gibt es das Sowohl-Als-auch. Wollten wir dieses trennen, widersprächen wir der Schöpfung. So müssen wir akzeptieren, daß zum Tag die Nacht gehört, zum Oben das Unten und so weiter. Das fällt uns schwer genug. Noch schwerer fällt es uns einzusehen, daß auch Friede und Streit, Gesundheit und Krankheit zusammengehören. „Friedenskämpfer“ gehen von der Vorstellung aus, daß auf Erden der alleinige Friede möglich sei.
Wenn wir uns konsequent für Jesus entscheiden, dann haben wir die Kraft, die Polarität des Lebens auszuhalten und müssen nicht polarisieren und dadurch einen Dualismus herbeiführen.
Wer sich für Jesus entscheidet, entscheidet sich für das Reich Gottes, das auf Erden schon angebrochen ist. Reich Gottes bedeutet die Rückführung der Polarität ins All-Eine. Genau das meinen wir, wenn wir den Toten das EWIGE LICHT, die EWIGE RUHE, das EWIGE LEBEN wünschen. Der Sinn der Schöpfung liegt in der Vollendung.
Gebet:
Gott, hilf mir, das Sowohl-Als-auch des Lebens auszuhalten und in der Eindeutigkeit für Jesus Christus zu leben.