16.1.2021

Brot für den Tag 88

Es (das Himmelreich) gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern (Mk 4,31)

Donnerstag 20.7.2000

Das Gleichnis vom Senfkorn gibt uns Zuversicht, daß sich auch aus Kleinstem Größ­tes entwickelt. Aus ei­nem kleinen Korn wächst ein Baum, in dessen Zweige die Vögel des Himmels nisten. Haben auch wir ein solches Zu­trauen zu dem Kleinen in unse­rem Leben?

Viele mögen behaupten, davon noch nichts erlebt zu ha­ben. Aber wir befinden uns wohl noch in dem Stadium, in dem der Same erst keimen und dann genügend wachsen muß, um für die Vögel als Nistplatz zu dienen.

Das Gleichnis vom Senfkorn beschreibt nicht die einzel­nen Wachstumsstufen, sondern der Blick richtet sich auf das eindrucksvolle Endergebnis. Will ich mich um diese Geduld bemühen? Was wird heute davon in meinem Leben Wirklichkeit?

Wir sind versucht, bei diesem Bildwort an das Wachstum und die Ausbreitung der Kirche zu denken, doch es geht um die Gottesherrschaft, die keine sicht­bare Größe ist und keiner irdischen Entwicklung unter­worfen ist wie die Kirche im Laufe ihrer Geschichte.

Das Gleichnis spornt uns an zu unbeugsamem Glauben und unbeirrbarer Hoffnung. Entgegen allem äuße­ren Schein wird sich die Gottesherrschaft entfalten und am Ende siegreich sein.

Die Exegeten meinen, das Bildwort sei entstanden, nach­dem man an Jesu Sendung gezweifelt habe. Denn wie konnte die ihm folgende armselige Schar die Heilsgemeinde sein? Sind die Zweifel heute geringer?

Gebet:
Guter Gott, wir beten immer wieder um das Kommen deines Reiches. Laß uns zuversichtlich sein in unserem Glauben, damit Wirklichkeit wird, was du verheißen hast, daß aus Kleinstem Größtes werde.