6.2.2021

Brot für den Tag 89

Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? (Mk 4,40)

Freitag 21.7.2000

Über das Wachstum des Glaubens hatte Jesus gesprochen, und in den Jüngern mag Zuversicht gewachsen sein. Aber der Tag war noch nicht zu Ende, da ließ die Todesgefahr auf See sie vergessen, wen sie in ihrer Mitte hatten. Die Mächte, denen sie sich preisgegeben sahen, überwäl­tigten ihren Glauben. Sie waren furchtsam und feige. Wie wäre es uns ergangen?

Die Kirchenväter haben das Schiff als Bild für die Kir­che genommen. Dieses Schiff Kirche wird in unseren Brei­ten stark auf- und niedergerissen. Ja, man hat den Ein­druck, daß die Besatzung selbst durch Streit und Zwie­tracht dazu beiträgt, das Schiff zum Kentern zu bringen. Wir wollen den Blick auf Jesus richten. Er ist da, auch wenn er zu schlafen scheint, zwar nicht auf Stein oder Holz, sondern auf einem Kissen. Wer schon ein solches Schiff am See Gennesaret gesehen hat, fragt sich, wo da Platz für ein Kissen ist. Diese Beschreibung der Situa­tion löst in uns Vertrauen und Zuversicht aus.

Angst macht eng, und wir sehen die Situation nicht mehr objektiv. Es tröstet kaum, daß es den Jüngern auch schon so ergangen ist. Wir sitzen alle in einem Boot und Jesus ist in unserer Mitte. Das macht Mut.

Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt, fährt durch das Meer der Zeit. Das Ziel, das ihm die Richtung weist, heißt Gottes Ewigkeit. Das Schiff, es fährt vom Sturm bedroht durch Angst, Not und Gefahr, Verzweiflung, Hoff­nung, Kampf und Sieg, so fährt es Jahr um Jahr. Und im­mer wieder fragt man sich: Wird denn das Schiff bestehen? Erreicht es wohl das große Ziel? Wird es nicht untergehen? Bleibe bei uns Herr; denn sonst sind wir allein auf der Fahrt durch das Meer. (neues geistliches Lied)

Gebet:
Gott, wir möchten glauben, hilf unserem Unglauben.