
Carpe diem – ergreife/genieße/pflücke den Tag
Carpe diem ist eine Sentenz aus der Ode des römischen Dichters Horaz (65-8 v. Chr. G.). Ursprünglich erinnerte sie daran, das Pflücken und Sammeln reifer Früchte oder Blumen nicht zu verpassen. Der Moment wird mit dem sinnlichen Erleben der Natur verknüpft.
Laut Mark Aurel (121-180) sollen wir weder an der Vergangenheit festhalten, noch in Sorge um die Zukunft leben, um den gegenwärtigen Augenblick nicht zu verpassen; denn sonst könnte das Leben an uns vorbeiziehen, während wir darauf warten, es zu leben.
Im Film „Der Club der toten Dichter“ gibt es einen Lehrer, der das Leben liebt. Er bringt den Schülern bei, den Moment des Lebens zu genießen, alles zu nutzen, was es wert ist, jeden Augenblick so zu leben, als wäre er der letzte; denn es ist nicht selbstverständlich, daß es ein Morgen gibt.
Diesem Tag Sinn geben,
ihn verantwortungsvoll gestalten,
diesen Tag meines Lebens,
der niemals wiederkehrt.
Dieser Stunde Sinn geben,
sie nützen für mich und andere,
diese Stunde meines Lebens,
die niemals wiederkehrt.
Diesem Augenblick hier und jetzt Sinn geben,
ihn so intensiv leben wie nur möglich,
diesen Augenblick meines Lebens,
der niemals wiederkehrt.
(aus: Ganz einfach Mensch sein von Max Feigenwinter * 1943)