Das Auge als Spiegel der Seele
Wenn wir in den Spiegel schauen, sehen wir unseren eigenen Gesichts- und Augenausdruck, unseren seelischen Zustand, unser eigenes Wesen.
Eltern, vor allem Mütter, können ihren Kindern von den Augen ablesen, was in ihnen vorgeht.
Im Gegensatz zum Ohr, dessen Sinneseindrücke wir nicht beliebig abschalten können, lassen sich die Eindrücke über das Auge dank der Augenlider ausschalten. So zum Beispiel im Schlaf, beim Ausruhen und auch bei einer Meditation.
Ich kann mir aber auch die Frage stellen, wovor verschließe ich die Augen? Was kann oder will ich nicht mehr sehen? Warum habe ich Angst, nach vorne zu blicken? Was hindert mich, das eigene Leben in Augenschein zu nehmen?
Wer den Film „Casablanca“ (1942) mit Humphrey Bogart (1899-1957) als Rick und Ingrid Bergman (1915-1982) als Ilsa Lund gesehen hat erinnert sich vermutlich an Ricks Bitte an Ilsa: „Schau mir in die Augen, Kleines!“ Diese Aussage stammt aus der ersten ins Deutsche synchronisierten Fassung des Filmes. In der neueren Synchronfassung lautet der Satz: „Ich seh‘ Dir in die Augen, Kleines!“
Ungeachtet der Korrektheit der Übersetzung haben beide Sätze im deutschsprachigen Raum Filmgeschichte geschrieben und sind als Redewendungen in den Sprachgebrauch eingegangen.
Das Archiv des NDR birgt Unvergessene Szenen aus „Casablanca“.