
11.10.2022
Das Bedürfnis nach Kontakt und Nähe ist urmenschlich
Wir alle sind Teil eines großen ALLEINEN, ziehen aber Grenzen und vergessen deren Prozesse der Durchlässigkeit. Alles in unserem Körper ist eine sogar unsere Haut weit überschreitende große Einheit und Verbundenheit; denn wir haben auch mehr oder weniger eine Aura.
Als der Mensch seßhaft wurde und eigenes Land besaß, kapselte er sich auch in seine Haut ein und schuf sich eine innere und eine äußere Welt, seine Umwelt. Daraus bedient er sich nach Belieben mit allem, was er benötigt, und verunreinigt sie mit dem, was er nicht mehr braucht, mit Müll jeglicher Art. Sei es digitaler Schrott, Plastik oder was auch immer. Diese Art der Aufsplittung in INNEN und AUSSEN trägt unweigerlich in erhöhtem Maße zur permanenten Zerstörung unserer Erde bei.
Obwohl wir alle zum großen ALLEINEN gehören, ist jedes einzelne Wesen für sich dennoch einmalig. Wie keine Eisblume der anderen gleicht, so auch kein Mensch einem anderen.
Wir Menschen sind so einmalig und verschieden wie die Schneeflocken.
Zärtlichkeit durch innige Blicke oder Berührungen der Haut führt zu einer gesteigerten Ausschüttung von Oxytocin. Aus psychologischer Sicht leiden Menschen, die jegliche Berührung und Nähe zu beziehungsweise von anderen ablehnen, an einer Körperkontaktstörung. Ihnen fehlt jegliches Gefühl von Geborgenheit.
Körperkontakt ist lebensnotwendig. Besonders wichtig ist er für die Entwicklung des Säuglings und des Kleinkindes. Als Zärtlichkeit erreicht er noch die Sterbenden.
Was nach unserem Sterben geschieht, können wir nur vermuten. Was ich im irdischen Leben erfahre, und wie ich mir die Transzendenz, die ich als Christ Gott nenne, vorstelle, klingt wie eine Paradoxie. Ich werde ganz aufgehen im ALLEINEN und dabei doch ich selbst sein. Somit habe ich keine Angst vor dem Sterben und wünsche, wenn es soweit ist, KEINE lebensverlängernde Maßnahmen.
Das Berührtsein von Gott erfahren wir unter anderem durch Wärme, Herzlichkeit, Feuer und innere Glut, und das bringt uns innerlich zur Ruhe.
Siehe auch Warum Kuscheln und Berührungen so wichtig für uns sind.