10.10.2020

Das Herz in den Kulturen

In Mesopotamien und Ägypten hatte das Herz eine besondere Bedeutung. Bei den Ägyptern war es der Sitz des Gewissens und der schöpferischen Gedanken, deswegen wog man es beim Totengericht mit der Wahrheitsfeder auf. Altägyptische Texte sprechen dem Herzen Funktionen zu, die man heute dem Gehirn zuschreibt.

Im Mittelalter wurde der Erzengel Michael häufig als Seelenwäger mit Schwert und Waage dargestellt.

Die Chinesen glaubten, das Herz sei das intellektuelle Zentrum des Menschen.

In Indien gilt es als Ort des Kontaktes mit Brahman, der Personifikation des Absoluten.

Bei den Azteken galt das Herz als Sitz von Leben und Seele. Sie rissen lebenden Opfern das Herz heraus und hielten es noch schlagend der Sonne entgegen, damit diese aus dem blutigen Opfer neue Kraft für einen neuen Zyklus zog. Heute setzt man die Herztransplantation nicht selten zum aztekischen Herzopfer in Beziehung.

Die Chinesen glaubten, das Herz sei das intellektuelle Zentrum des Menschen.

Die Griechen hielten es für das wichtigste Organ des Menschen und für den Sitz der Seele.

Die Römer glaubten, vom linken Ringfinger führe eine Vene zum Herzen. Sie nannten sie „Vena Amoris - Liebesvene“.

Schon im Gilgamesch-Epos vor viertausend Jahren gehören Herz und Liebe zusammen.

Der Islam sieht im Herzen den Ort der Kontemplation und Spiritualität.

Das Herz war lange ein bevorzugtes Organ, wenn auch die Antike das Zwerchfell favorisierte.