
28.12.2021
Das Geheimnis der Wirklichkeit
Der griechische Philosoph Platon (428-348 v. Chr. G.) legt im „Höhlengleichnis“ dar, wie Höhlenbewohner gebannt auf bewegte Schattenbilder an der Wand schauen, die sie für das wahre Leben halten.

Der Kupferstich „Die platonische Höhle“ von Jan Saenredam [1565-1607] nach dem Ölgemälde von Cornelis van Haarlem [1562-1638]
Ähnlich ergeht es einem Fisch, der gefangen wurde und nun ohne Wasser am Angelhaken in der Luft hängt. Erst jetzt merkt er, daß Wasser nicht die einzige Wirklichkeit ist. Der Angler läßt ihn wieder ins Wasser fallen, und so wird er zum Botschafter für die anderen Fische. Er erklärt ihnen, worin sie leben und was das Wasser für sie bedeutet.
Wie geht es uns Menschen mit dem, was wir für die Wirklichkeit halten? Ob Jesu Menschwerdung auch dazu diente, uns zu vermitteln, daß es neben der irdischen auch noch eine himmlische Wirklichkeit gibt, für die wir bestimmt sind?
Die armen Kreaturen in Platons Höhle waren sich der immensen Dimensionen, die uns umgeben, gar nicht bewußt. Gott könnte in einer für den menschlichen Verstand unzugänglichen Dimension existieren. Er ist aber mit Dimensionen nicht zu messen, er ist das allumfassende ALLEINE, in dem wir leben.