
29.8.2022
Das vorgeburtliche Dasein und das Taufsakrament
Bei Lukas 2,21 heißt es: „Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im Schoß seiner Mutter empfangen wurde.“
Nicht nur Jesus existierte bereits vor der Empfängnis im Schoß seiner Mutter, sondern unsere Seelen sind auch schon seit Ewigkeit in und bei Gott. Wir glauben, daß unsere Seele nach unserem Sterben ewig bei Gott weiterlebt, deshalb dürfen wir auch an ihre Existenz vor unserer Empfängnis im Mutterleib glauben.
Der Mensch existiert nicht erst seit der Empfängnis oder gar erst bei der physischen Geburt. Wer an das ewige Leben der Seele auch nach dem Sterben glaubt, kann ihre Existenz vor der Empfängnis und der Geburt nicht leugnen. Leider hat man lange geglaubt, erst mit der Taufe entstünden die Seele und das Ich.
Was sich später zur Gestalt der Schutzengel minimiert hat, erscheint in den Evangelien noch in konkreter Riesenhaftigkeit. Von Engeln geleitet, kommt die Seele auf die Erde. Der Erzengel Gabriel ist der Führer dieser Wesen, die helfen und schützend ihre Hände über die schlummernden Seelen der Kinder halten. Gabriel selbst erscheint dem Priester Zacharias (vgl. Lk 1,5-25) und der Jungfrau Maria (vgl. Lk 1,26-38).