2.6.2021

Das Wahre ist das Ganze

Und das Ganze ist Gott als das ALLEINE

 

 

 

 

 

Diese Wahrheit ist schwer zu erfassen, weil wir in der Polarität leben, in der Spannung der Gegensätze. All unsere Aussagen sind immer nur ein Teil des Ganzen. Die Flasche ist nicht nur halbvoll, sondern auch halbleer.

In Gott fallen alle Gegensätze zusammen. Bekundungen über Gott sind schwierig; denn sie sind ihm eher unähnlich als ähnlich. Papst Leo der Große (* um 400-461) war der Meinung, Gott wolle sich sehen und verstehen lassen. Das habe er in Jesus verwirklicht. Das Konzil von Chalcedon (451) verkündete, Jesus Christus sei eine göttliche Person in zwei Naturen, unvermischt und ungetrennt.

Das Göttliche ist jenseits alles Faßbaren. Aber es besteht nichts, was nicht in Verbindung mit dem ALLEINEN steht.

Ich persönlich mache mir kein Bild von Gott. Ich darf ihn in meinem Leben erfahren; denn ich lebe in IHM, und ER lebt in mir. Karl Rahner (1904-1984) formulierte: „Der Fromme von morgen wird ein Mystiker sein, einer, der etwas erfahren hat, oder er wird nicht mehr sein.“