26.10.2022

Den richtigen Durchblick haben

Auf „Neusehland“ gibt es bereits zahlreiche Artikel über die fünf Sinne nach Aristoteles (384-322). Im Vergleich zu Riechen, Fühlen und Schmecken haben Sehen und Hören dabei besondere Aufmerksamkeit erfahren. Wenn Menschen nicht mehr gut sehen, bekommen sie eine Sehhilfe und bei schlechtem Hören eine Hörhilfe. In diesem Artikel geht es besonders um die Entwicklung der Sehhilfe.

Die Augendiagnostik, nach der sich jedem Organ des Körpers in der Regenbogenhaut ein Feld zuordnen läßt und wonach sich in der Iris zeigt, ob mit einem Organ etwas nicht stimmt, ist umstritten; aber gewiß sind die Augen ein Spiegel der Seele. Der französische Naturwissenschaftler und Philosoph Blaise Pascal (1623-1662) nennt die Augen „Dolmetscher des Herzens“.

Die Augendiagnostik, nach der sich jedem Organ des Körpers in der Regenbogenhaut ein Feld zuordnen läßt und wonach sich in der Iris zeigt, ob mit einem Organ etwas nicht stimmt, ist umstritten; aber gewiß sind die Augen ein Spiegel der Seele. Der französische Naturwissenschaftler und Philosoph Blaise Pascal (1623-1662) nennt die Augen „Dolmetscher des Herzens“.

Klares Sehen ist möglich, wenn Körper, Seele und Geist im Einklang sind. Wenn der Mensch starkem Streß ausgesetzt ist, reagiert der Körper als Selbsthilfemechanismus nicht selten mit Fehlsichtigkeit und schützt sich damit vor Belastungen; denn er ist dann im Augenblick unfähig, diese anzusehen.

Im Mittelalter erfunden, gehören Brillen nicht nur zu den ältesten, sondern auch zu den wichtigsten technischen Erzeugnissen; denn sie ermöglichen, Brechungsfehler der Augen zu korrigieren. Keine andere Sinnesschwäche läßt sich so wirkungsvoll ausgleichen wie die Behinderungen beim Sehen.

Lange vermutete man, ein Mensch mit einer Brille habe etwas zu verbergen.

Für manche Brillenträger geht es nicht nur um besseres Sehen, sondern auch um besseres Aussehen. Für sie ist es nicht wichtig, wie sie mit der Brille sehen, sondern wie sie gesehen werden. Eine Sonnenbrille dient oft weniger der Empfindlichkeit der Augen als dem Selbstbewußtsein und der Eitelkeit. Irritierend wirkt, wenn eine Spiegelbrille dem Gegenüber die Möglichkeit nimmt, die Augen zu erkennen.

Manchmal werden Augen, die man nicht sehen kann, zum Dorn im Auge.

Eine Brillenfassung ist vergleichbar mit einer Visitenkarte. Insofern sind die Gläser weniger wichtig als das Brillengestell.

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Im 11. Jahrhundert legte der arabische Mathematiker, Optiker und Astronom Alhazen (965-1039) mit seinem Werk „Schatz der Optik“ den Grundstein für die Entwicklung von Sehhilfen. Er erkannte die Bedeutung der Augenlinse und entdeckte, daß sich geschliffene Glasoberflächen zur optischen Vergrößerung eignen.

 

 

 

Dem italienischen Augenarzt Alvino Armado aus Florenz spricht man die Erfindung der ersten Brille zu. Mit hoher Wahrscheinlichkeit schuf er um 1280 die ersten Sehhilfen mit konvex geschliffenen Linsen für weitsichtige Menschen. Konkav geschliffene Linsen für kurzsichtige Menschen werden erst in das 16. Jahrhundert datiert.

Die viel mit Lesen und Abschreiben alter Bücher beschäftigten Mönche des Mittelalters gehörten vermutlich zu den ersten Brillenmachern, wie zum Beispiel der Dominikanermönch Alessandro della Spina (+ um 1313). Aber auch Glasmacher fertigten hier und da Brillen an.

 

 

Die Bezeichnung Brille leitet sich ab von dem Halbedelstein Beryll, aus dem die Augengläser hergestellt wurden. Dies geschah unter anderem Ende des 13. Jahrhunderts auf der italienischen Insel Murano. In den dortigen Glashütten entstanden die ersten Brillen zur Korrektur von Weit- beziehungsweise Alterssichtigkeit. Anfangs nietete man zwei Gläser zusammen, die sich Kurzsichtige dann vor die Augen hielten.

Die ersten aus Horn oder Leder gefertigten Bügelbrillen klemmte man sich mit federndem Fischbein auf die Nase.

Da die Sehhilfe oft recht stark auf der Nase drückte, erfand man zahlreiche Befestigungsmöglichkeiten.

Die Brille mit seitlichen Bügeln geht wahrscheinlich auf den Pariser Optiker Marc Thomin zurück. Er fertigte 1746 eine sogenannte Schläfenbrille, deren Bügel endeten zunächst am Ansatz der Perücken, ehe man sie später hinter den Ohren befestigte.

Auf der Website Gesundheitsoptik – Für gesunde Augen findet sich ein detaillierter Artikel über die Geschichte der Brille.

Monokel

Nietbrille

Scherenbrille

Schwimmbrille