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Gedanken zu Lesefrüchten (11.5.2020)

Wenn ich etwas Neues sehe, bringe ich es manchmal mit etwas mir Bekanntem in Verbindung. So ist es auch beim Lesen. Das Gelesene kann etwas zum Ausdruck bringen, was ich schon immer gedacht habe, nur so noch nicht formulieren konnte. Gleichzeitig entsteht ein Nachdenken, das mich zu weiteren Erkenntnissen führt.

Der Bamberger Reiter gestern und heute

Zu Karl Leisners Zeit (1915-1945) waren der Bamberger Reiter und Uta von Naumburg Ideale für Jungen und Mädchen. Während Uta von Naumburg eine historische Figur darstellt, rätselt man bis heute über den Bamberger Reiter und dessen Identität.

In seinem Artikel „Papers sind geduldig“ legt Wolfgang Kemp in der F.A.Z. vom 8. Januar 2020 Aspekte zur Bedeutung des Bamberger Reiters dar. Begleitet ist der Beitrag von einer Darstellung des Bamberger Reiters mit der Unterschrift: „Ein Reiter will ich werden, wie mein Doktorvater einer war: Nach diesem Motto demonstriert der Nachwuchs bei Academia.edu Fleiß und Treue. Der Bamberger Reiter ist hier kein Endzeitkaiser - seine Deutungen vermehren sich in alle Ewigkeit.“
Das letzte Kapitel des Beitrages trägt die Überschrift „Open Access fordert das offene Kunstwerk - und umgekehrt“.
Dort heißt es unter anderem: „Wir müssten die Aporie ganz ernst nehmen, dass ein Werk derart weit auseinanderliegende Interpretationen erzeugt: einer der Heiligen drei Könige, Friedensfürst, König Stephan von Ungarn, König Konrad III., König Philipp von Schwaben, die apokalyptische Figur des Messias etc. etc. Fehlt uns ein Wissen, das der mittelalterliche Mensch hatte, oder war eine spezifische Identifizierung nie angestrebt?“

Link zum Artikel

Zur Bedeutung des Bamberger Reiters und Utas von Naumburg für Karl Leisner siehe Aktuelles vom 14. Mai 2012 – Karl Leisner und der Bamberger Reiter und Aktuelles vom 12. Juli 2012 – Karl Leisner und Uta von Naumburg.