
6.10.2020
Der Begriff „Krise“ im Zusammenhang mit dem Virus Corona
Krise ist so etwas wie ein Dazwischen. Alte Gewißheiten sterben und das Neue kann noch nicht geboren werden.
Wir sprechen heute viel von einer Corona-Krise. Die Krise stellt vieles in Frage, was uns so sicher schien, wie zum Beispiel ob die Menschen nochmals zu so vielen und weiten Reisen aufbrechen werden, ob wir weiterhin mit größerem Wachstum rechnen können.
Dabei hat auch das Scheitern eine Chance. In Streßsituationen verliert derjenige, der nie eine ernsthafte Krise erlebt hat, nicht selten die Nerven, weil er nie Frustrationstoleranz erworben hat, das heißt, nicht gelernt hat, mit Niederlagen umzugehen und nicht daran zu verzweifeln.
Wir können aber nicht das Alte behalten und das Neue annehmen. Ganze Geschäftsmodelle werden sterben, aber niemand weiß, was neu geboren werden wird. Ob aber schon ein Ultraschallbild der Zukunft zu sehen sein wird?
Es könnte sein, daß sich in der Corona-Krise herausstellt, daß wir uns heute nicht viel anders verhalten als die Menschen vor rund 200 Jahren mit der Cholera: Hamsterkäufe und Häusersperren, entleerte Straßen und alleingelassene Sterbende, Angstzustände und Aufstände, Wutbürger und geschlossene Theater und Verschwörungstheorien ist alles schon mal dagewesen. Inwiefern Corona nun die Zukunft verändert, bleibt vollkommen spekulativ. Es ist gut möglich, daß die Welt nach Corona eine andere sein wird. Aber vergessen haben wir ja auch „Nie wieder Krieg“.
Keine Bilder für Corona
In katholisch.de vom 4. Oktober 2020 beschreibt Prof. Dr. Paul Zulehner die „Schwindende Glaubenspraxis kulturell bedingt und unvermeidbar“.