5.9.2022

Der Blick des Anderen

Wenn ein Mensch alleine ist, steht er in der Regel mit seiner Umwelt in Einklang. Kommt jemand hinzu, dann wird der Einklang aufgehoben.

Hat er das eigene Ich als Zentrum der Welt empfunden, verschiebt sich sein Eigenes durch den Blickwinkel der anderen. Allzu viele Informationen überfordern unsere Psyche und verändern unsere Persönlichkeit. Nicht selten entfaltet sie sich zu einer Palette aus fremden Meinungen und Eindrücken, so daß das Fremde sich zum Bestandteil des eigenen Ich entwickelt. Dieses besteht dann sozusagen nur noch aus einer Art Beziehungsnetzwerk.

René Descartes (1596-1650) sagt: „Ich denke, also bin ich.“ Kenneth Gergen (*1934) formuliert: „Ich kommuniziere, also bin ich.“