25.4.2022

Der Kristall wird zum Symbol der Vereinigung äußerster Gegensätze

Als Kristall zeigt der Stein, daß sogar in der toten Materie ein Ordnungsprinzip als lebendiger Geist wohnt. Die Sehnsucht nach der endgültigen klaren Weltordnung steckt in der Vision von der geheimnisvollen Regelmäßigkeit der Kristallformen. In der Offenbarung des Johannes steht am Ende die Beschreibung des himmlischen Jerusalem (Apk 21,18-21).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nirgendwo ist die gestaltende Geometrie der Natur so sichtbar und wird so streng eingehalten wie bei den Kristallen. Hier herrschen fast vollkommene Ordnung, Harmonie und Schönheit. Alles ist Klarheit, gesetzmäßige Gliederung, verborgenes Leben.

Wie findet man den Stein der Weisen?
Besäße man ihn, so brächte er Glück und Reichtum, und man kennte alle Geheimnisse. So steht es in den alten Geschichten über diesen Stein. Seit ewigen Zeiten sehnen sich die Menschen danach, ihn zu besitzen, aber noch niemand hat ihn gefunden.

Hildegard von Bingen (1098-1179) erkennt in den Steinen göttliche Kraft.

Albertus Magnus (1200-1280) sammelte in fünf Büchern alles vorhandene Wissen über die Beziehung zwischen Mineralogie und Medizin.

Im Zeitalter der Reformation vereinten die Alchimisten Steinkunde und Astrologie. Der Mystiker und Arzt Paracelsus (1493-1541) zerrieb Edelsteine für seine medizinischen Mixturen.

 

Aber mit den neuzeitlichen Naturwissenschaften und den analytischen Methoden der Chemie und Physik schwand das Ansehen der Edelsteine als Heilmittel.