Schlafen ist gesund
„Schlafen ist kein geringes Kunststück; denn man muß den ganzen Tag dafür wachen.“ (Friedrich Wilhelm Nietzsche 1844-1900) Er ist eine Art Energiesparprogramm des Organismus und als nährende Dunkelseite unserer Wachheit, sozusagen als Vorstufe des Todes, die andere Hälfte des Lebens. Die Anfänge des Lebens liegen im Schlaf verborgen, am Ende „entschlafen“ wir.
Hypnos und Thanatos tragen den Leichnam Sarpedons.
attisch rotfiguriger Kelchkrater
Euxitheos (Töpfer)
Euphronios (Maler), um 515 v. Chr. G.
Nach der griechischen Mythologie sind „Υπνος Hypnos – Schlaf“ und „θάνατος Thanatos – Tod“ Brüder. Der Schlaf setzt uns eine Grenze; denn er läßt sich nicht dem Willen unterwerfen. Wir können ihn eine Zeitlang hinauszögern, aber nicht auf ihn verzichten. Kräfte, die tagsüber nach außen wirken, richten sich im Schlaf nach innen, um sich zu erneuern. Schlaf ist kein passiv sich ergebender, sondern ein aktiv gesteuerter Vorgang. Er ist keine vergeudete Lebenszeit. Nur im Schlaf vollzieht sich die Regeneration des Organismus. Ein deutsches Sprichwort lautet: „Wer früh aufsteht, sein Brot verzehrt, wer lange schläft, den Gott ernährt!“ Aber nicht nur die Länge des Schlafes, sondern vor allem die Tiefe spielt eine wesentliche Rolle.
Schlafentzug ist eine verbreitete Foltermethode.
Man unterscheidet zwischen Tiefschlaf und dem REM-Schlaf (Rapid Eye Movement), bei dem sich die Augen schnell hin und her bewegen.
Schlaf nach dem Lernen fördert die Verfestigung des Gelernten; denn das Gedächtnis entsteht zu einem großen Teil im Schlaf und kann in diesen Ruhephasen gespeichert werden. Am Ende eines Tages verfügen wir über viele Erinnerungen. Ein Teil davon landet im Langzeitspeicher unseres Gehirns.
Heutzutage will man nicht selten die Schlafzeit verkürzen, weil man sie als vergeudete Zeit ansieht; denn „Zeit ist Geld“. Die Bibel aber weiß: „Den Seinen gibt es der Herr im Schlaf.“ (Psalm 127,2)
Siehe auch Impuls vom 17. September 2020 - Wer abends betet, schläft besser.