
24.11.2021
Die Arbeit der Nacht
Die Psychologen meinen, durch die Pandemie hätten die Träume sich verändert. In der Ereignislosigkeit eines zu Hause verbrachten Tages, forme der ruhelose Geist schon die Bilder der Nacht.
Wir behalten nicht jeden Traum. Träume sind auch dazu da, vergessen zu werden. Wenn wir uns an alles Geträumte erinnerten, wäre die Verwirrung sehr groß. Schwierig wird es, wenn Menschen bei all den nächtlichen Eindrücken nicht mehr zwischen Traum und Realität unterscheiden können.
In unseren Träumen verarbeiten wir die Erlebnisse des Tages und erzeugen dadurch etwas Neues aus dem Erlebten. Unser Blick ist sowohl in die Gegenwart als auch in die Zukunft gerichtet.
Wenn draußen nichts passiert, wie es zum Beispiel im Lockdown während der Corona-Pandemie der Fall war, und das Innere in Aufruhr gerät, kann es vorkommen, daß sich die Träume mit Handlungen aufladen. Je weniger im Alltag geschieht, desto mehr ereignet sich in den Träumen.
Man kann gespannt sein, was sich nach der Pandemie in den Träumen tut.
Siehe auch das Interview von Frank Luerweg mit dem Traumforscher Michael Schredl (* 1962) unter der Überschrift „Schlechte Träume sind belastend“ vom 7. Juni 2021 in der Zeitschrift PSYCHOLOGIE HEUTE
und
das „Interview mit dem Traumforscher Michael Schredl“ von Ursula Zimmermann vom 17. Juni 2020 auf BR Wissen.