24.9.2021

Die „bösen“ und die „guten“ Nackten (2)

Der nackte Mensch – das weiße Kleid

„Ganz nackich ausziehen! Braucht euch nicht zu schämen! Es kuckt keiner hin! Eine von den alten Frauen treibt die beiden Jungen an, die noch verlegen zwischen dem stillen See, dem Dutzend versammelter Freunde und Verwandten unter trübem Himmel herumstehen: Taufe bei Altgläubigen in Masuren.“

So begann ein Artikel in „Kirche und Leben“, der Kirchenzeitung des Bistums Münster, vom 28. Februar 1993 unter dem Titel „Der neue Christ schnappt nach Luft“.

Kirche in Wojnowo/Eckertsdorf/PL

Wie hätten wohl die ersten Christen eine Taufe in der Urkirche beschrieben? Es gab noch keine Kirchenzeitung, aber es ist überliefert, daß die Täuflinge alle Kleider und jeglichen Schmuck ablegten, um sich dreimal im Wasser untertauchen zu lassen; danach bekleideten Taufhelfer oder Taufhelferinnen sie mit dem weißen Kleid. Dieses trugen sie bis zum „Dominica in Albis“, dem „Sonntag der abzulegenden weißen Kleider“ beziehungsweise dem „Weißen Sonntag“, wie wir ihn heute noch nennen. Ob es auch damals Menschen gab, die sagten: „Ihr braucht euch nicht zu schämen!“?

Warum schämt sich der Mensch seiner Nacktheit, wenn Gott ihn doch so geschaffen hat? Antworten finden Sie unter Anziehen – Kleider machen Leute!