
27.7.2023
Die Pyramiden von Gizeh
Das einzige von den Sieben Weltwundern, den Hängenden Gärten der Semiramis in Babylon, dem Tempel der Artemis in Ephesus, der Statue des Zeus in Olympia, dem Mausoleum von Halikarnassos, dem Koloß von Rhodos und dem Leuchtturm von Pharos, erhaltene sind die Pyramiden von Gizeh in Ägypten. Sie zählen seit 1979 zu den UNESCO-Welterbestätten. Die größte ist die im Innern von Gängen und Kammern durchzogene, um 2500 v. Chr. G. als Grabmal für Pharao Cheops erbaute und nach ihm benannte Cheops-Pyramide. Die Pyramiden versetzen uns auch heute rund 4500 Jahre nach ihrer Erbauung noch in Erstaunen.
Im Mittelalter wollte man „den Stein der Weisen“ finden, das „fünfte Element“, die „quinta essentia“. Dabei ging es nicht darum, den vier Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer ein fünftes hinzuzufügen, sondern vielmehr um deren Erhöhung und Vollendung, das heißt um Transzendenz, den Übergang in eine andere Dimension. So heißt es in Werner Bergengruens (1861–1945) Gedicht „Die vier Elemente“ in den beiden letzten Strophen:
Haben wir dich treulich einbefohlen
in die Hut des vierten Elements,
rauschen Fittiche, dich heimzuholen,
und so gehst du in die Quintessenz.
Also ist die Pilgerschaft gemündet
Und die Bahn im goldnen Ziel verklärt.
In den vieren ist die Welt gegründet
Und vom fünften strahlenhaft genährt.
Auch die Pyramide ist ein Bild für die Quintessenz, das Wesentliche des Lebens. Ihr quadratischer Grundriß hat vier Ecken, ein Bild für die Schöpfung. Man denke zum Beispiel an die obengenannten vier Elemente oder auch an die vier Himmelsrichtungen. Die Spitze der Pyramide weist in Richtung Himmel, ein Bild für die „quinta essentia“. Somit ist das Reich Gottes in vielerlei Hinsicht schon mitten unter uns (vgl. Lk 17,21).