
13.6.2021
„Die Kirche ist an einem toten Punkt“
Das ist die Meinung von Reinhard Kardinal Marx
Kardinal Marx bot deswegen Papst Franziskus seinen Rücktritt an. Prof. Dr. Alexander Görlach (* 1976) schrieb unter der Überschrift „Görlach Global: Papst Benedikt und Kardinal Marx - Rücktritt aus identischem Motiv?“ einen Artikel zur augenblicklichen Situation der Katholischen Kirche.
Stefan von Kempis verkündete in VATICAN NEWS vom 10. Juni 2021: „Papst belässt Kardinal Marx im Amt.“
Brief von Papst Franziskus an Kardinal Marx.
Die Tagesschau brachte am 10. Juni 2021 die Nachricht: „Papst lehnt Rücktritt von Kardinal Marx ab.“ Unter dieser Überschrift berichtete am 10. Juni 2021 auch SPIEGEL Panorama über das Geschehen.
In der Apostelgeschichte hießen die Christen „Leute des neuen Weges“ (vgl. Apg 9,2; 19,9.23; 22,4; 24,14.22). Wohnt in der Kirche noch die Zukunft, oder ist diese schon an ihr vorbeigezogen?
Die Bezeichnung „Leute des neuen Weges“ verdeutlicht, daß Kirche sich damals im Werden sah. Das ist sie heute immer noch, wie es die Intention des „Synodalen Weges“ zeigt. Aber die große Gruppe der Konservativen bis in den Vatikan hinein will die Kirche festschreiben.
Der Theologe Dr. Daniel Deckers (* 1960) schrieb in der F.A.Z. vom 28. September 2019: „Der katholischen Kirche in Deutschland fehlt außer Geld so ziemlich alles.“
In der F.A.Z. vom 10. Juni 2021 äußerte er sich unter der Überschrift „An einem Tiefpunkt“ und den einleitenden Zeilen „Kardinal Marx wollte die Kirche mit seinem Amtsverzicht aufrütteln. In Rom hält man davon allerdings nicht viel. Von Reformen noch weniger“ zum Rücktrittsgesuch des Kardinals.
Welchen Erfolg der „Synodale Weg“ haben wird, bleibt offen. Es muß geklärt werden, wie das Verhältnis von Klerikern und sogenannten Laien, zwischen Männern und Frauen, dem Papst und den Bischöfen bestimmt ist. Michael Seewald (* 1987), Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der WWU Münster, formulierte in CHRIST IN DER GEGENWART vom 27. Oktober 2019: „Die Kirche ist keine Gemeinschaft der Beliebigkeit, sondern hat es in ihrem Glauben mit Unverfügbarem zu tun.“
Der Synodale Weg umfaßt vier Themenschwerpunkte für den Gesprächsprozeß:
Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag
Priesterliche Existenz heute
Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche
Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft
Siehe auch den Artikel „Reaktionen“ auf ANTENNE MÜNSTER.
Das Sichtbare der Kirche sollte Ausdruck von etwas Unsichtbarem sein. Wir bleiben im Religiösen zu oft auf Distanz, anstatt die Glaubenswahrheit so nah an uns heranzulassen, daß sie uns verändern kann.