23.5.2023

Ein Fest feiern

Die heutige „Spaßgesellschaft“ scheint vor allem nach Corona kein Fest mehr auszulassen. Es wird gefeiert ohne Ende.

Doch wie sieht ein wirkliches Fest aus? Josef Pieper (1904-1997) formuliert: „Ein Fest feiern heißt, die immer schon und alle Tage vollzogene Gutheißung der Welt aus besonderem Anlaß auf unalltägliche Weise zu begehen.“

Zur Urform des Festes zählen vermutlich bedeutende Ereignisse wie zum Beispiel Geburt oder Hochzeit.

Die Feste des Kirchenjahres sind kalendarisch vorgegeben. Es hat zwei große Festkreise: den Oster- und den Weihnachtsfestkreis. Dazwischen liegt die Zeit im Jahreskreis. Da Pfingsten der Abschluß der Osterzeit ist, hat es keinen eigenen Festkreis, und es gibt auch keine „Sonntage nach Pfingsten“.

In das Kirchenjahr eingefügt sind die Gedächtnistage der Märtyrer und anderer Seliger und Heiliger. Über das Jahr verteilt gibt es viele Marienfeste. An einigen wird Jesus mit Maria zusammen gefeiert: 25. März „Verkündigung“, 2. Februar „Darstellung des Herrn“ / „Maria Lichtmeß“.

Die Kirche unterscheidet zwischen gebotenen und nicht gebotenen Gedenktagen.

Es sollten aber nicht nur geschichtskritische Maße bei der Feier von Festen angelegt werden, wie zum Beispiel bei der Form des Heiligenkalenders.

Gerade in der Verehrung volkstümlicher Heiliger kommt etwas Menschliches zum Ausdruck, etwas Archetypisches.

Das gilt zum Beispiel für den heiligen Blasius. Er zählt zu den 14 Nothelfern. Schon im 6. Jahrhundert wurde er wegen Halskrankheiten angerufen.