17.6.2022

„Entweder – Oder“

„Es kommt darauf an, daß einer es wagt, ganz er selbst, dieser bestimmte einzelne Mensch zu sein, allein vor Gott, allein in dieser ungeheuren Anstrengung und mit dieser ungeheuren Verantwortung“, schreibt Søren Kierkegaard (1813-1855) in seinem Buch „Entweder – Oder“ (1843) und stellt so die Existenz des einzelnen Menschen ins Zentrum seines Denkens. Mit diesem Grundverständnis übt er eine große Wirkung auf die Theologie und die Philosophie aus.
Ebenso wichtig ist es jedoch, daß der Mensch sich als Einzelner auch als Teil eines Ganzen, einer Gemeinschaft, fühlt, in der er seine eigene bedeutende Aufgabe erfüllt.

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Der Mönch David Steindl-Rast OSB (* 1926) hat das Buch gelesen und berichtet in seinem Buch „Ich bin durch Dich so ich - Lebenswege“ von einer Frau, die aus „Entweder – Oder“ ein „Entweder und  Oder“ macht. Das imponierte dem Mönch, der in der „Ungespaltenheit“ leben will.

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Das entspricht mit anderen Worten dem „Sowohl als auch“, dem Zusammenfall der Gegensätze. Insofern ist es schwierig, eine Entscheidung zu treffen. David Steindl-Rast erinnert an das Urteil Salomons (vgl. 1 Kön 3,16-28).