
14.2.2023
ERDE
Wann und wo werden wir heute unseren Fuß auf Erde setzen? Wir mögen mit beiden Füßen auf dem Boden stehen, aber wo berühren wir wirkliche, reine Erde?
Erde ist Symbol des Festen, doch nicht des Starren wie Beton und Asphalt. In der Bibel trägt der erste Mensch den Namen Adam. Er ist der aus der roten Ackererde Geborene (Adam - hebr. Adama = Ackerboden), und diesen Erdling beschenkt Gott mit dem Odem des Lebens (vgl. Gen 2,7). Dieser Erde, aus der er stammt, vertraut der Mensch sich an, aber er fürchtet sich, wenn sie unter seinen Füßen wankt.
Als einziges Lebewesen ist er fähig, sich auf dieser Erde im Stehen und Gehen ständig aufrecht zu halten. Wie ein Baum kann er durch seine Füße mit der Erde verwurzelt sein und sich mit seinem Haupt zum Himmel strecken.
Manchmal läßt die Verbindung mit der Erde einen Menschen auch demütig werden. Im Lateinischen zeigt sich dieser Zusammenhang in den Begriffen „humus = Erde“ und „humilitas = Demut“. In dieser Haltung küßte Papst Johannes Paul II. (1920-2005) nach dem Ausstieg aus dem Flugzeug die Erde des Gastlandes.
Offensichtlich verstehen wir, die wir aus der Erde stammen, Gottes Auftrag, uns die Erde untertan zu machen (vgl. Gen 1,28), nicht mehr in seinem Sinn; denn wir beuten sie aus und sind im fortwährenden Prozeß, sie unbewohnbar zu machen. Wo wird es eine neue Bleibe geben?
Siehe auch Forscher: Erde könnte doch ein „besonderer“ Ort sein.