Gedanken zu Lesefrüchten (24.3.2021)
Frühlingsanfang: kalendarisch oder meteorologisch
Wenn ich etwas Neues sehe, bringe ich es manchmal mit etwas mir Bekanntem in Verbindung. So ist es auch beim Lesen. Das Gelesene kann etwas zum Ausdruck bringen, was ich schon immer gedacht habe, nur so noch nicht formulieren konnte. Gleichzeitig entsteht ein Nachdenken, das mich zu weiteren Erkenntnissen führt.
Meteorologisch ist am 1. März Frühlingsanfang, kalendarisch am 20. März. In der Realität empfinden wir kaum einen Unterschied. Im Vergleich mit der Ewigkeit, die wir uns nicht vorstellen können, weil wir an Raum und Zeit gebunden sind, besteht jedoch ein großer Unterschied.
Für uns gibt es den Wandel von Tag und Nacht; es gibt die Monate und die Jahre, alles umfangen von den Jahreszeiten, die sich ihrerseits nicht zuletzt vor allem auf Grund des Klimawandels inzwischen aber auch verschieben.
Michael van Brück
Weltinnenraum
Rainer Maria Rilkes >Duineser Elegien< in Resonanz mit dem Buddha
Verlag Karl Alber
Wie wäre es, wenn wir versuchten, im JETZT zu leben? Michael von Brück (* 1949) schreibt in seinem Buch „Weltinnenraum“, für den japanischen Religionsphilosophen Nishitani Keiji (1900-1990) in Kyoto existiere der Begriff „Abschied“ nicht; denn dieser sei der Meinung: „Vom Standpunkt des Zen gebe es keinen Abschied, denn alles sei im Raum der Präsenz versammelt, es sei nur eine Sache der intensiven Aufmerksamkeit. Abschied sei Gefühl und Ausdruck der Dualität, die es zu überwinden gelte.“
Es ist ein großes Glück, diesen Zustand der Coincidentia oppositorum – des Zusammenfalls der Gegensätze wenigstens für einen Augenblick zu erreichen. Genau das habe ich persönlich im Zen gelernt und erlebt.