
Gedanken zu Lesefrüchten (6.12.2021)
Wenn ich etwas Neues sehe, bringe ich es manchmal mit etwas mir Bekanntem in Verbindung. So ist es auch beim Lesen. Das Gelesene kann etwas zum Ausdruck bringen, was ich schon immer gedacht habe, nur so noch nicht formulieren konnte. Gleichzeitig entsteht ein Nachdenken, das mich zu weiteren Erkenntnissen führt.
Lob der Lücke
Harald Lesch/Thomas Schwarz
Unberechenbar
Das Leben ist mehr als eine Gleichung
Verlag Herder, Freiburg 2020
Link zum Buch
Durch die Lektüre dieses Buches ist mir das UNBERECHENBARE des Lebens aufgegangen.
Wir Menschen glauben an einen kontinuierlichen Fortschritt des Lebens. Demnach dürfte es weder Unterbrechungen noch Lücken aufweisen.
Wenn jemand für ein Vorstellungsgespräch seinen Lebenslauf einreicht, hat dieser möglicherweise dort, wo die Tätigkeit des Bewerbers wenig erfolgreich war, eine Lücke. Vielleicht ist dies für die neue Anstellung kaum relevant, und doch erwartet die Firma eine Erklärung für diese Lücke.
Geht man von der Vorstellung aus, daß das Leben eine Gleichung ist, die immer ganz aufgeht, dann wird eine solche Lücke vermutlich als Scheitern angesehen.