Gedanken zu Lesefrüchten (31.8.2020)

Wenn ich etwas Neues sehe, bringe ich es manchmal mit etwas mir Bekanntem in Verbindung. So ist es auch beim Lesen. Das Gelesene kann etwas zum Ausdruck bringen, was ich schon immer gedacht habe, nur so noch nicht formulieren konnte. Gleichzeitig entsteht ein Nachdenken, das mich zu weiteren Erkenntnissen führt.

Erkennen – Annehmen – Verwan­deln

Der Weg der Wandlung eines Menschen beginnt damit, sich mit seiner eigenen Vergangenheit auszusöhnen und niemanden mehr da­für verantwortlich zu machen, wie es ihm persönlich geht. Erst das Erkennen und das Annehmen des Erkannten er­möglichen das Verwandeln und das Sich-verwandeln-lassen.

Wer sich ändern will, muß zunächst seine Situation erkennen. Er muß vor allem seinen Schatten kennenlernen und zu den „Lei­chen im Keller“ stehen. „Gefahr erkannt, Gefahr ge­bannt“, lautet eine alte Weisheit.

Das Erkannte muß aber auch angenommen werden. Erst da­nach folgt die Verwandlung, zu der man selbst beitragen kann. Gleichzeitig ist das Sich-verwandeln-las­sen aber auch ein Geschenk von oben.

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Unter der Rubrik „Spiritualität / Psychologie“ berichtete Helmut Jaschke (* 1942) in CHRIST IN DER GEGENWART Nr. 13 vom 29. März 2020 unter der Überschrift „Unsere rätselhafte Trägheit“ über das Thema „Sein Leben ändern“, wie ich es ähnlich oben einleitend behandelt habe.

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