Gedanken zu Lesefrüchten (4.3.2019)

Wenn ich etwas Neues sehe, bringe ich es manchmal mit etwas mir Bekanntem in Verbindung. So ist es auch beim Lesen. Das Gelesene kann etwas zum Ausdruck bringen, was ich schon immer gedacht habe, nur so noch nicht formulieren konnte. Gleichzeitig entsteht ein Nachdenken, das mich zu weiteren Erkenntnissen führt.

Die Fastnacht war einmal dazu gedacht, ein paar Tage lang ein lockeres Leben zu führen, gleichsam das Innerste nach außen zu kehren, damit es danach wieder gesittet weitergehen konnte. Es gehört zur menschlichen Weisheit, daß es das Eine und das Andere gibt, das Einatmen und das Ausatmen.

Da wir nur noch auf dem Kalender geprägte Zeiten haben, wie zum Beispiel Aschermittwoch mit der folgenden Fastenzeit und Ostern oder die Adventszeit und Weihnachten, sie aber nicht mehr leben, meinen wir, wir könnten immer über die Stränge schlagen und tun es auch oft.

Im Karneval bringen wir durch unsere Verkleidung meist unbewußt zum Ausdruck, was wir in unserem Inneren an Wünschen haben, aber sonst nicht zu leben wagen.

Siehe auch „Ist die Maske unser wahres Gesicht?“ und „Verkleiden – Kleider als Maske“.