
Gedanken zu Lesefrüchten (29.9.2021)
Wenn ich etwas Neues sehe, bringe ich es manchmal mit etwas mir Bekanntem in Verbindung. So ist es auch beim Lesen. Das Gelesene kann etwas zum Ausdruck bringen, was ich schon immer gedacht habe, nur so noch nicht formulieren konnte. Gleichzeitig entsteht ein Nachdenken, das mich zu weiteren Erkenntnissen führt.
Susanne Boshammers
Die zweite Chance
Warum wir (nicht alles) verzeihen sollten
Verlag Rowohlt 2020
240 S., € 25,-
Link zum Buch
In PSYCHOLOGIE HEUTE 11/2020: 87 interviewte Jana Hauschild die Autorin.
verzeihen
Nur wer bereit ist, widersprüchliche Probleme auszuhalten, kann auch verzeihen. Verzeihen heißt, aus der Opferrolle herauszutreten und auf eine Rache oder Vergeltung zu verzichten.
Muß der Täter sein Verbrechen innerlich auch bereuen? Reue hat sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft im Blick. Die Anerkennung der Schuld muß den Vorsatz der Umkehr beinhalten. Im Geschehen der Reue bekommt die Vergangenheit einen neuen Sinn. Ohne Reue lernen wir nichts.
„Im Geschehen der Reue wird einem Stück Vergangenheit ein neuer Sinn gegeben. Entscheidend ist dabei die Motivation. Aus dem Erkennen des Immer-schon-Geliebtseins durch Gott wird der Wert und Unwert menschlichen Verhaltens deutlich“, heißt es im „Lexikon für Theologie und Kirche“.
Siehe auch Die Kraft des Verzeihens.
Eines der berühmtesten Chansons von Edith Piaf (1915-1963) trägt den Titel „Je ne regrette rien – Ich bereue nichts“.
Anläßlich meines Silbernen Priesterjubiläums 1989 habe ich den Text auf meinem Primizbild um die Aussage „Ich bereue es nicht und wähle den Weg, den ich geführt werde“ erweitert.