
Gedanken zu Lesefrüchten (31.12.2018)
Wenn ich etwas Neues sehe, bringe ich es manchmal mit etwas mir Bekanntem in Verbindung. So ist es auch beim Lesen. Das Gelesene kann etwas zum Ausdruck bringen, was ich schon immer gedacht habe, nur so noch nicht formulieren konnte. Gleichzeitig entsteht ein Nachdenken, das mich zu weiteren Erkenntnissen führt.
Es ist immer alles da, nur Eines drängt sich in den Vordergrund
Diese Aussage wurde mir erneut bewußt, als ich im Feuilleton der F.A.Z. vom 22. November 2018 den Artikel „Pergamon im Schaukasten“ las. In einem Panoramabild ist dort die Kunst des Hellenismus dargestellt und im Pergamon-Panorama schweift der Blick über die antike Welt.
„Die steifen Marmordamen mit ihrem feierlichen Faltenwurf entstanden zur gleichen Zeit wie die enthemmten kämpfenden Götter und Giganten, sie bildeten zwei Breiten derselben Bildsprache. [... Hier] verschmelzen hellenistische und klassizistische Einflüsse sogar zu einer neuen Synthese.“
Im Patriarchat drängt sich trotz aller Bemühungen immer noch das Männliche in den Vordergrund und das Weibliche muß zurückstehen. Die Synthese wäre das Integrat von Weiblich und Männlich. So sieht es auch der berühmte Kulturphilosoph Jean Gebser (1905-1973).