Gedanken zu Lesefrüchten (7.6.2021)
Wenn ich etwas Neues sehe, bringe ich es manchmal mit etwas mir Bekanntem in Verbindung. So ist es auch beim Lesen. Das Gelesene kann etwas zum Ausdruck bringen, was ich schon immer gedacht habe, nur so noch nicht formulieren konnte. Gleichzeitig entsteht ein Nachdenken, das mich zu weiteren Erkenntnissen führt.
Menschwerdung – seit wann gibt es Menschen auf dieser Erde?
Unter der Überschrift „Prähistorie auf Arte – Antlitz des Menschen“ und den einleitenden Zeilen „Was Forscher im marokkanischen Jebel Irhoud fanden, war nicht weniger als eine Sensation: 300.000 Jahre alte menschliche Überreste. Eine Dokumentation auf Arte zeichnet die Geschichte dieser Entdeckungen nach – und erklärt, was sie bedeuten“ schrieb Ursula Scheer in der F.A.Z. Nr. 236 vom Samstag, dem 10. Oktober 2020 einen Bericht über die Entstehung des Menschen.
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Außerdem gab es einen Hinweis auf die Dokumentation „Jebel Irhoud: Vom wahren Ursprung des Menschen“ für Samstag, den 10. Oktober 2020 20.15 Uhr auf ARTE.
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Viele Theorien über die Entwicklung der Menschheit legen ihren Fokus auf die Evolution. Gläubige Christen haben meistens die Schöpfungsgeschichten aus der Bibel im Kopf, die die Menschheit mit Adam und Eva beginnen läßt. Inzwischen ist aber klar, daß es sich bei diesen Erzählungen um einen Mythos handelt. Es ist sehr erstaunlich, daß direkt zu Beginn die widrigen Erfahrungen der Menschheit beschrieben werden, wie zum Beispiel Kains Mord an seinem Bruder Abel, Adams Heimgang erst nach dem Tod seines eigenen Sohnes und die Vertreibung von Adam und Eva aus dem sogenannten Paradies.
Michael Tomasello
Mensch werden
Eine Theorie der Ontogenese
Aus dem Englischen von Jürgen Schröder
Suhrmap Verlag
Berlin 2020
542 Seiten, 34,00 €
Es ist äußerst beeindruckend, wie der Anthropologe und Verhaltensforscher Michael Tomasello (* 1950) in diesem Buch über die Entwicklung der Spezies Mensch aufklärt.
Sabine Pauen besprach das Buch unter der Überschrift „Aufmerksamkeit lässt sich teilen – Was den Menschen ausmacht: Michael Tomasello legt eine übergreifende Entwicklungstheorie vor“ in der F.A.Z. vom 9. Oktober 2020.
Link zum Artikel unter Rezensionen auf bücher.de
Siehe auch die Rezension von Volkart Wildermuth unter dem Titel „Lächeln macht den Unterschied“ vom 1. Juli 2020 im Sender Deutschlandfunk Kultur.
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Ein Individuum ändert sein Verhalten mit der Gruppe, zu der es gehört oder gehören möchte. Das gilt zunächst für die Kinder in der Familie. Aber später wird zum Beispiel eine Jugendgruppe wichtig. Der junge Mensch nimmt sich dort nicht selten zurück und schweigt um seiner Sicherheit willen.
All das gilt auch in bezug auf den Glauben eines jungen Menschen. Wenn die Eltern nicht gläubig sind und ein Glaube nicht vorgelebt wird, ist es für einen jungen Menschen nicht einfach, seinen Glaubensweg zu finden.
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Entsprechend unserem Unwissen über die Entstehung und Ausweitung des Weltalls, ist unsere Zukunft unvorhersehbar und unkontrollierbar geworden. Vielen Menschen macht das große Angst.
Die F.A.Z. Nr. 231 vom 5. Oktober 2020 veröffentlichte unter Überschrift „Was macht Corona mit unserem Gehirn?“ ein Interview von Sven Astheimer mit dem Hirnforscher Gerald Hüther (* 1951).
Dieser vertritt die hoffnungsvolle Ansicht, die Erfahrungen mit Corona ermöglichten den Menschen vielleicht auch „die vielen anderen lebensgefährlichen Bedrohungen die wir selbst erzeugt haben“ gemeinsam zu bewältigen.
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Walter Willems berichtete auf welt.de am 8. März 2021 unter der Überschrift „Das geheimnisvolle Verschwinden der Neandertaler“ und den einleitenden Zeilen „Wie lange Homo sapiens und Neandertaler gemeinsam in Nordeuropa lebten, ist längst nicht so klar, wie bisher gedacht. Ein Schulterknochen aus der Höhle des belgischen Spy kippt nun bisherige Datierungen“ über unsere Vorfahren.
Siehe auch Themenfeld „Mensch“.