4.9.2021

„Geld regiert die Welt“ (4)

Geld kann Leben retten und zerstören

Es ist nicht das Geld an sich, das alle Übel verursacht, sondern die Macht, die wir ihm geben. Je größer sie ist, desto größer ist auch unsere diesbezügliche Abhängigkeit. Geld ist eine unmittelbare Veräußerlichung und eine Manifestation unserer seelischen Prozesse.

Spätestens seit Aristoteles (348-322 v. Chr. G.) haben sich die Philosophen immer wieder mit der Begrifflichkeit des Geldes auseinandergesetzt. Aristoteles warf die Frage auf, ob Geld „physei“ oder „nomo“ sei, ob es wegen seiner stofflichen Zusammensetzung und seines Eigenwertes oder aber dank eines staatlichen Beschlusses Geltung habe. Es ist schwer, genau zu definieren, was Geld ist. Es gibt viele Synonyme, so zum Beispiel Mäuse, Knete, Kohle, Moos, Flöhe, Zaster, Kies, Moneten oder Mammon. Geld müßte aus der moralischen Position des bösen Gegenspielers wie „schnöder Mammon“, „goldenes Kalb“ und „teuflisches Geld“ zum guten Geist befreit werden.

Friedrich August von Hayek (1899-1992) formulierte: „Das Geld ist eines der großartigsten Werkzeuge der Freiheit, die der Mensch erfunden hat.“ Tatsächlich zwingt der Mangel an Geld zu erheblichen Einschränkungen und macht abhängig; denn die elementarste Freiheit besteht darin, nicht hungern zu müssen.