6.9.2021

„Geld regiert die Welt“ (5)

Gold und Silber sind Grundmaterie von Geld

Was einst den Göttern als Gabe galt, wurde den Menschen zum Tauschmittel. Geld ist ein uraltes Hilfsmittel, Waren zu tauschen oder mit ihnen zu handeln. In China gab es bereits im 11. Jahrhundert Papiergeld. Bei uns kam es erst im 18. Jahrhundert auf, und die Entwicklung geht zunehmend zum bargeldlosen Verkehr. Tausende von Euro in bar zu zahlen, macht heutzutage verdächtig. Aber hier liegt ein psychologisches Problem. Die individuelle Verschuldung wächst, weil der konkrete Bezug zum Geld immer mehr verlorengeht. Schecks, Kreditkarten, Sparbücher, Kontoauszüge, Lohnabrechnungsformulare und Bankeinzugsvollmachten machen das Geld zu einer abstrakten Ware ohne sinnlichen Zugang zu dem doch so wichtigen Existenzfaktor. Nur wenige Menschen nehmen sich noch die Zeit, Geld mit allen Sinnen zu betrachten und wahrzunehmen. Dabei ist es ein ganz fundamentales menschliches Bedürfnis, das, was man besitzt, konkret anzufassen. Geld wird immer mehr zu einem Abstraktum. Ich habe als Maurerlehrling noch erlebt, daß freitags der Polier die Lohntüten verteilte, in der man bis zu Pfennigbeträgen das verdiente Geld mit nach Hause nahm. Die Frauen etlicher Kollegen litten allerdings darunter, daß ihre Männer nicht den vollständigen Inhalt der Lohntüte mitbrachten, sondern einiges bereits unterwegs in einer Kneipe ausgegeben hatten.