13.5.2022

Gleichgewicht

Das ALLEINE, wir Christen nennen es Gott, ist EINS, Gottes Schöpfung aber ist polar, also ZWEI. Das erste Wort der Schöpfungsgeschichte im Hebräischen „בְּרֵאשִׁית bereschit = Im Anfang“ beginnt mit einem Beth, dem zweiten Buchstaben des hebräischen Alphabets. Es bleibt das Schlüsselwort des gesamten Prologs und macht deutlich, daß die Schöpfung polar ist.

Die Polarität der Schöpfung ist aber nie im Gleichgewicht, auch das buddhistische Yin-Yang nicht. Mal überwiegt das eine, mal das andere. Aber wenn nichts abgespalten ist, bilden sie eine Einheit.

 

 

 

Ein Seiltänzer ist verloren, wenn er nicht im Gleichgewicht bleibt.

 

 

 

Während Kairos mit der einen Hand auf des Messers Schneide eine Waage balanciert, versucht er mit der anderen, den Ausgleich der Waagschalen zu erreichen.

 

 

In Mesopotamien und Ägypten hatte das Herz eine besondere Bedeutung. Bei den Ägyptern war es der Sitz des Gewissens und der schöpferischen Gedanken, deswegen wog man es beim Totengericht mit der Wahrheitsfeder auf.

 

 

Im Mittelalter wurde der Erzengel Michael häufig als Seelenwäger mit Schwert und Waage dargestellt.

 

 

 

 

 

 

 

Wer die Gegensätze in sich vereint, ist wirklich im Gleichgewicht. Die Gegensätze von Zeit und Ewigkeit zeigen sich im Kreuz als Einheit durch die Verbindung der horizontalen Linie für die Zeit mit der vertikalen Linie für die Ewigkeit.