
6.11.2021
Gott thront im Verborgenen
Thomas von Aquin (1225-1274) verfaßte 1263 den Hymnus Adoro te devote. Die Übersetzung in Liedform beginnt mit der Aussage Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir. (GL 497)
Aber um mit der Gottheit in Kontakt zu kommen, haben fast alle Religionen Tiere gewählt, die Gott darstellen sollten. Dieser Versuchung verfielen auch die Israeliten in der Wüste, als es ihnen zu lange dauerte, bis Moses wieder vom Berg zu ihnen herabstieg. Sie gossen sich ein Goldenes Kalb aus Metall (vgl. Ex 32, 1-6), obwohl sie sich kein Bild von Gott machen sollten (vgl. Ex 20,4).
Wir Christen machen es nicht besser, wenn wir uns Gott als alten Mann im Himmel vorstellen.
Wir sollten uns kein Bild von Gott machen. Gott ist nicht irgendwo. Er ist in allem, auch in uns, und wir sind in ihm.
Till Magnus Steiner hat in einem Artikel unter der Überschrift „Ist das das Angesicht Gottes?“ und den einleitenden Zeilen „Zu den Zehn Geboten gehört das strenge Verbot, ein Bildnis von Gott anzufertigen. Nun behaupten israelische Archäologen jedoch, eine Figur mit dem Antlitz des Gottes Israels in der Nähe von Jerusalem gefunden zu haben. Unter Altertumsforschern ist ein Streit entbrannt“ auf katholisch.de vom 23. Januar 2021 aufgezeigt, daß die Menschen vermutlich schon sehr früh gegen das Bilderverbot verstoßen haben. Um die Figur zu sehen, bitte den Artikel anklicken!