
28.1.2021
Handschrift verändert den Schreiber und seine Gedanken
Der Stift wird sozusagen zur Verlängerung der Hand und des Gehirns; denn das Schreiben mit der Hand verlangt mehr, als nur Buchstaben aufs Papier zu bringen. Es erfordert alle Sinne. Akkurates Schreiben mit der Hand, spiegelt geordnete Bahnen des Denkens wider.
Elena Bernard legt auf wissenschaft.de vom 22. Januar 2021 dar „Wie unser Gehirn Schrift verarbeitet“.
Ursula Scheer formuliert in ihrem Bericht „Finnland ohne Schreibschrift – Schreibst du noch, oder tippst du schon?“ in der F.A.Z. vom 14. Januar 2015: „Die relative Langsamkeit des Vorgangs unterstützt die Gedankenfindung und fordert Konzentration, nicht nur bei Kindern.“
Heike Schmoll schreibt in ihrem Kommentar „Schreibenlernen – Arme Sprache“ in der F.A.Z. vom 17. Januar 2015: „[…], dass Kinder, die flüssig mit der Hand schreiben, andere und mehr Hirnareale aktivieren als beim Tippen einzelner Buchstaben. […] Stutzig macht auch, dass Studenten, die mit der Hand mitschreiben, erwiesenermaßen besser lernen, als wenn sie ihre Notizen in den Computer tippen. Offenbar gibt es auch Indizien dafür, dass Kinder beim Erlernen einer verbundenen Handschrift leichter Lesen lernen.“
Als ich im Herbst 1942 in die Schule kam, habe ich noch die „Sütterlin-Handschrift“ (Kurrentschrift) (Ludwig Sütterlin 1865-1917) gelernt, dann aber bald die auf der lateinischen Schreibschrift basierende „Deutsche Normalschrift“ verwendet.
Sütterlin Normalschrift
Siehe auch Impuls vom 20. September 2020 – Aus Gottes Hand stammt die Schöpfung und die Hand des Menschen wird schöpferisch im Schreiben
und
Impuls vom 30. Oktober 2020 – „Heilende Tinte – Wie Schreiben befreit“.